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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Protest gegen "Baby-Patent"  
  Greenpeace-Aktivisten haben in München vor dem Europäischen Patentamt gegen die Patentierung von menschlichem Leben protestiert. Dabei handelt es sich um das im November 2003 erteilte Patent EP 1121015.  
Es umfasst menschliche Eizellen, Sperma und Embryonen, die nach einem bestimmten Verfahren tiefgekühlt und im Rahmen der künstlichen Befruchtung verwendet werden. Auch Embryonen, die in die Gebärmutter eingepflanzt werden sollen, unterliegen dem Patentschutz.
"Einzigartiger Präzedenzfall"
Das Patentamt habe damit "einen bisher einzigartigen Präzedenzfall geschaffen", kritisiert Greenpeace: "Werdendes menschliches Leben wurde erstmals patentiert."

Nach Ansicht der Organisation ist das "der Weg hin zur Industrieproduktion von Menschen". Mehr als 100 Aktivisten, darunter elf Umweltschützer aus Österreich, "mauerten" bei der Protestaktion die Türen des Europäischen Patentamts symbolisch mit Eisblöcken zu, in denen Babypuppen eingefroren waren.
Nicht nur Verfahren, sondern auch Embryonen patentiert
Das Patent umfasst laut Greenpeace Embryonen jeglicher Spezies, unter ausdrücklicher Nennung des Menschen. Experimente seien u. a. mit Embryonen von Hamstern, Rindern, Mäusen und Menschen durchgeführt worden.

Patentiert worden seien nicht nur die technischen Verfahren, sondern die Embryonen selbst. Menschliche Embryonen würden "im Text des Patentes ausdrücklich denen von Rindern und Nagetieren gleichgesetzt".
Einspruchsverfahren möglich
Gegen das Patent könne ein Einspruchsverfahren eingeleitet werden. Problematisch seien die "vielen Gesetzeslücken, die ähnliche Patente auch in Zukunft möglich machen", kritisiert Greenpeace.

Die EU Richtlinie 98/44, auf die sich das Patentamt bei der Vergabe beruft, müsse überarbeitet werden. Greenpeace fordert, Patente auf Gene und Lebewesen generell zu verbieten.
->   Greenpeace Österreich
Mehr dazu in science.ORF.at
->   Patent für Gentech-Weizen auf dem Prüfstand (27.1.04)
->   Das Stcihwort Patent im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft .  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
  gegenschwimmer | 06.04, 17:05
Deis is pateint
I meicht ma maine Kinda a patentian lossn. Oda zumindest di Heastellungsmethode.
 
 
  binärkot | 10.04, 11:35
schau amol aufs patentamt klagenfurt
,-)
  michael1979 | 06.04, 10:39
wenns so weiter geht
müssen eltern bald patengebüren für ihre kinder zahlen.
 
 
  oberklugscheisser | 06.04, 10:36
Offenbar ist man am europäischen Patentamt...
... überfordert oder geistig unzurechnungsfähig, anders kann ich mir derartige 'Patente' nicht erklären! LieGrü!
 
 
  gfg1 | 06.04, 14:05
oder ...
... man versucht dem "Vorbild" USA nachzueifern
  sensortimecom | 06.04, 10:16
Patent-Desaster
Einmal mehr wird mit dieser Patenterteilung die vollkommene Pervertierung des internationalen Patentwesens verdeutlicht.

Zum o.g. Baby-Patent siehe:
http://www.delphion.com/details?pn=EP01121015B1

EP1121015B1: METHOD FOR VITRIFICATION OF A BIOLOGICAL SPECIMEN
Derwent Title: Vitrification of biological specimens such as embryos, sperm, oocytes, or blastocysts comprises exposure to freezing material, where upon thawing the biological specimen is still viable
Inventor & Assignee: Forest, Katrina T.; Lane, Michelle T.;

Published / Filed: 2003-11-26 / 1999-10-13

mfg E. B.
 
 
 
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