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ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Hörprozess auf exakte Weise beobachtet  
  Zwei Forscher der Berliner Humboldt-Universität haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich der Hörprozess im Ohr auf Millionstel Sekunden genau beobachten lässt.  
Vier fundamentale Schritte
Tim Gollisch und Andreas Herz vom Biologischen Institut spielten dazu Heuschrecken verschiedene kurze Klick-Geräusche vor und maßen gleichzeitig die elektrische Aktivität der Hörsinneszellen.

Es zeigte sich, dass die Informationsvermittlung von Schall in Nervensignale in vier fundamentalen Schritten vor sich geht, berichtete die Hochschule am Mittwoch.
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Die Studie "Disentangling Sub-Millisecond Processes within an Auditory Transduction Chain" von Gollisch und Herz wurde am 5. Jänner 2005 in dem Open Access Journal "PloS Biology" (DOI: 10.1371/journal.pbio.0030008) veröffentlicht.
->   Die Studie in "PloS Biology"
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Schnelle Entsorgung alter Signale
Dabei schwinge das Trommelfell pro Klick nur zwei bis drei Mal, bevor es nach weniger als einer tausendstel Sekunde wieder zur Ruhe komme, hieß es. Ähnlich schnell entsorge die Nervenzelle alte Signale und verdränge so "Erinnerungen" an frühere Geräusche, um frei für neue Informationen zu sein.

Die Forscher gehen davon aus, dass ihre Entschlüsselungsmethode auch bei anderen Sinnesorganen und beim Ablesen genetischer Codes oder der Regulierung von Zellprozessen funktioniert.

[science.ORF.at/dpa, 5.1.05]
->   Biologisches Institut, Humboldt-Universität Berlin
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Gehörlose Wunschkinder (22.10.04)
->   Modernes Gehör: Schon vor 350.000 Jahren entstanden (30.5.04)
->   Der Mensch: Gehör und Geruchssinn ausschlaggebend? (11.12.03)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
  sensortimecom | 06.01, 22:37
Unsinn
"...Ähnlich schnell entsorge die Nervenzelle alte Signale und verdränge so "Erinnerungen" an frühere Geräusche, um frei für neue Informationen zu sein..."

Unsinn.

Die Nervenzelle (das Neuron) entsorgt überhaupt nix.

Die akustischen Rezeptorsignale werden via Aktionspotentiale über Nervenfasern (Axone) an Endungen im Gehirn weitergeleitet, die man Synapsen nennt.
In diesen Synapsen werden die zeitlichen Folgen (Verstreichzeit-Sequenzen) der Signale gespeichert und mit bereits früher gespeicherten Sequenz-Muster verglichen. Besteht annähernd Koinzidenz, so erfolgt eine Freisetzung von Neurotransmittern in den synaptischen Spalt, wodurch eine Art "Erkennungssignal" (EPSP) an andere, "angedockte" Nervenzellen weitergeleitet wird... Je öfter eine bestimmte Sequenz an bestimmten Synapsen auftrifft (die z.B. einem Geräusch zuzuordnen ist), desto höher die Muster-Erkennungs- und Freisetzungs-Wahrscheinlichkeit.

Je seltener diese Frequenz an den Synapsen auftritt, desto unwahrscheinlicher eine Neurotransmitter-Freisetzung. DIES ENTSPRICHT DEM Verdrängen der "Erinnerung" an dieses Geräusch...

siehe:
http://www.sensortime.com/brain-de.html

Erich B.
 
 
 
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