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Schönborn präzisiert Kritik an Evolutionstheorie  
    Kardinal Christoph Schönborn präzisiert in einem Interview seine Kritik an der Evolutionstheorie: Das meiste in Natur und Gesellschaft funktioniere durch Kooperation und nicht durch "survival of the fittest".  
 
 
 
Der Wiener Erzbischof betrachtet die christliche Schöpfungslehre nicht als "Alternative" zur Evolutionstheorie. Die Evolutionstheorie sei eine naturwissenschaftliche These, die Schöpfungslehre sei eine Sache des Glaubens.
Schöpfungslehre und Evolution "füreinander offen"
 
 
Schönborn: "Ich glaube ..., dass die beiden füreinander offen sind und dass sie doch auch einander Fragen stellen sollen".

Aber er erwarte nicht, dass die Schöpfungslehre der Evolutionstheorie als eine "andere wissenschaftliche Theorie" gegenüber gestellt werde, betonte Schönborn laut Kathpress in einem Interview mit dem US-Internetdienst "Beliefnet".
Philosophische Einwände
 
 
Schönborn stellte klar, dass seine Skepsis nicht der wissenschaftlichen Evolutionstheorie, sondern dem ideologischen "Evolutionismus" gelte. Seine Einwände seien in erster Linie nicht naturwissenschaftlicher, sondern philosophischer Natur.

Es gehe um eine Kritik am atheistischen Materialismus, der die heutige Gesellschaft dominiere. Den "Evolutionismus" bezeichnet Schönborn als "weltanschauliche Position", die meint, "dass mit dem Modell Evolution alles erklärt werden kann, vom Big Bang bis zu Beethovens Neunter Symphonie". Das sei aber "Ideologie".
Keine Beleidigung Darwins
 
 
Das Hauptwerk von Charles Darwin "The Origin of Species" sei ein geistesgeschichtlicher Meilenstein und gehöre zu den großen Werken der Weltliteratur.

Kardinal Schönborn im "beliefnet"-Interview: "Das heißt nicht, dass ich mit allem einverstanden bin". Wenn die Thesen Darwins eine wissenschaftliche Hypothese sind, müssten sie sich der Kritik stellen. Was er kritisiere, sei eine gewisse "Immunisierungsstrategie", betonte der Kardinal.

"Als ob es eine Beleidigung der Würde Darwins wäre, wenn man seine Theorie wissenschaftlich kritisiert und sagt, da und dort gibt es Punkte, die mit dieser Theorie nicht erklärt werden können."
Kooperation wichtiger als Selektionskampf
 
 
In dem Interview ging Kardinal Schönborn auch auf die gesellschaftlichen Auswirkungen des Neo-Darwinismus ein. Die Idee vom "survival of the fittest" (dem Überleben der Tüchtigsten) sei zur Leitvorstellung der freien Marktwirtschaft geworden.

"Das Leben funktioniert zu 80 Prozent synergetisch und symbiotisch und zu 20 Prozent als 'Kampf'", sagte Schönborn. Das Meiste in der Natur funktioniere durch Synergien, durch Kooperationen, durch Symbiosen.
Gilt für Natur und Gesellschaft
 
 
Und so funktioniere auch die Wirtschaft. In den westlichen Gesellschaften gebe es das Modell des freien Wettbewerbs, der liberalen Marktwirtschaft in einem völlig deregulierten Markt.

Dabei werde übersehen, dass die Wirtschaft primär ein Kooperationsmodell braucht und nicht ein Modell nach dem Bild des "Survival of the fittest". Eine gute Gesellschaft bestehe vor allem aus kooperationsfähigen Menschen, betonte Schönborn.

[science.ORF.at/APA, 9.1.06]
->   Beliefnet-Interview mit Kardinal Schönborn
 
 
 
Mehr zur aktuellen "Evolutions-Debatte":
->   Top- Wissenschaft 2005: "Science" applaudiert Darwin (23.12.05)
->   Schönborn plädiert erneut für "Design" in der Natur (8.11.05)
->   Richard Dawkins: Evolution genauso Fakt wie Holocaust (26.8.05)
->   "Intelligent Design" - Wissenschaft oder Ideologie? (13.9.04)

 

 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 
  ichweisskeinennick | 10.01, 10:16
Kooperation & survival
Ich würde mal sagen, dass das soziale Verhalten, das wir als Kooperation bezeichnen, uns Menschen (und auch andere Säugetierarten) erst recht so "fit for survival" macht! Es stehen ja nicht nur Individuen im Kampf ums "Überleben" oder um die Fortpflanzung gegeneinander, sondern es sind ja ganze Arten, die quasi gegeneinader antreten. Wenn wir uns als Individuen ständig bekämpfen würden, würden wir wahrscheinlich diesen Planeten nicht beherrschen, da wir sonst schon längst vom Mammut ausgerottet worden wären und nicht umgekehrt. (Ok., das Mammut wurde so weit ich weiss nicht vom Menschen ausgerottet, es steht hier nur symbolisch.) Sozialverhalten im weiteren Sinn macht eine Spezies halt "fit for survival"; d.h. der Herr Kardinal hat hier keinen Widerspruch geliefert, sondern eine Bestätigung dafür, dass die Evolutionstheorie in sich schlüssig ist und genau deshalb so gut funktioniert!
 
 
 
  geschlechtslos | 09.01, 23:39
Wozu die ganze Diskussion?
Es gibt unterschiedlichste Erklärungsmodelle für die Entstehung und Funktionsweise von "Allem-was-ist" -mythische, religiöse, philosophische, naturwissenschaftliche... Jedes Modell stellt einen Teilaspekt der Wahrheit dar und hat somit, ganz gleich, wie plausibel es der Einzelnen oder dem Einzelnen erscheint, seine volle Berechtigung.
Eine tatsächlich "objektive" Wahrheit vermittelt hingegen kein einziges System: Wir tappen alle im Dunkeln und werden das auch weiterhin tun - denn Erkenntnis wird immer relativ bleiben. Ein wichtiger Schritt mag jedoch die Einsicht sein, dass Dinge, die einander zu widersprechen scheinen, auf einer höheren Erkenntnisstufe ausnahmslos immer(!) miteinander vereinbar sind.
 
 
 
  marlenew | 10.01, 09:39
Zum Thema 'wir tappen im Dunkeln':
Philosophie ist, wenn jemand im finsteren Zimmer eine schwarze Katze sucht, die nicht da ist

Theologie ist, wenn man schreit 'ich hab sie !'
 
 
  ignatius | 10.01, 10:01
Wissenschaft ist,
wenn man behauptet "wir haben [mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeut (eine Annäheruing an)]den Lichtschalter" ...

 
 
  ignatius | 10.01, 10:03
Und daß Schönborn kein ID-ler ist brauch ich ja nun nicht mehr ständig zu wiederholen.

Übrigens: Das Neujahrs-Interview (Zilk-Schönborn) war hervorragenses Outing ... !

Hochachtungsvoll ignatius
 
  jedi | 10.01, 18:31
wissenschaft
kommt erst auf die idee eine lampe einzuschalten und tut dies auch wenn es ihr gelingt.
wen wundert es da dass vor allem die religion dann nicht so begeistert ist
 
  benaja | 09.01, 20:37
Begriffsverwirrung als Taktik der Evolutionsbiologen
Wenn endlich nicht mehr von der unbestrittenen Beobachtungstatsache der Variationsbreite polyvalenter Stammformen ("Mikroevolution") unzulässigerweise auf eine fiktive, nie beobachtete weil allen Naturgesetzen widersprechende, Großtaxa übergreifende monophyletische Deszendenz geschlossen wird ("Makroevolution", Bauplantransformationen in egal wie noch so "kleinen Schritten" und noch so großen Zeiträumen), dann wird sich die selbstverschuldete Verwirrung der Evolutionsbiologen vielleicht lösen - vorher wohl nicht!
Wer mit Begriffen nicht sauber umgeht, dazu noch Suggestivbegriffe einführt und mit Tautologien von Fakten ablenkt, macht sich der Manipulation schuldig.
Das erinnert an Gerichtsverhandlungen in den USA (und anderswo), wo etwa noch vor Befragung von Zeugen und intellektuell redlicher Abwägung ALLER verfügbarer Indizien bereits der angebliche Sachverhalt festgemacht worden ist.
 
 
 
  benaja | 09.01, 20:40
Hybrid
Deswegen sind praktisch alle sogenannten "Evolutionsbeweise" so unsäglich, weil sie gar nichts beweisen, außer höchstens das Gegenteil, z.B. - siehe oben - dass es zwar natürlich "Evolution" gibt, aber nur im Sinne lebensfähiger VARIATIONEN und ausschließlich innerhalb ihrer jeweiligen genetisch polyvalenten Stammform (z.B. die Variationen der Canidae, der Hundeartigen), und sich alle anderen Mutationen genetisch letztlich nachteilig auswirken und auf Dauer nicht lebensfähig sind (Degeneration, Entartung).
Es versuche mal jemand, Goethes Werke durch ein paar zufällig eingestreute Strophen "weiterzuentwickeln", "komplexer" zu gestalten, meineswegen in "ganz kleinen Schritten" und jahrmillionenlang. Noch viel destruktiver ist es bekanntlich, an der DNA herummanipulieren, egal wie klein die spontanen Veränderungen sein mögen.
Leider werden aus diesen experimentell klar auf der Hand liegenden Binsenweisheiten keine intellektuell redlichen Schlussfolgerungen gezogen, weil der wissenschaftliche Mainstream eine vorwissenschaftliche Entscheidung getroffen und seine wissenschaftliche Reputation der Ideologie des philosophischen Naturalismus verkauft hat - und Schönborn will uns jetzt ein Hybrid verkaufen...
 
  salai | 10.01, 00:53
na klar, Evolution ist verwirrt, aber
dafür kann man mit Hilfe der ID je nach Lust&Laune beweisen, dass entweder a) Gott nicht existiert oder b) Gott ein Arschloch ist. Je nachdem welches Dogma man zu verwerfen bereit ist :p
 
  tauceti | 10.01, 02:30
benaja, es gibt ständig - auch heute noch - ständig Änderungen an der DNA. Die meisten führen zu bedauernswerten Missbildungen - ganz wenige bringen hingegen Vorteile. Wenn sich diese Vorteile auch existenziell auswirken, gibt es einen Schritt in der Evolution.

Die größten Schritte gab es übrigens in der Erdgeschichte in "Krisenzeiten". In Zeiten des Überflusses erhielt sich der "status quo". Dh. in Überflusszeiten brachten hypothetische Vorteile durch zufällige Veränderungen keinen praktischen Vorteil und vielen durch die geringe Zahl nicht auf und gingen in der großen Masse durch Vermischung wohl wieder unter.

Nur in Krisenzeiten da hatten die zufällig richtigen Abweichungen (Mutationen) existenzielle Vorteile, die mitunter zwischen Leben und Tod entscheiden konnten...

Wo ist der Widerspruch?
 
  tauceti | 10.01, 02:31
(korr: fielen nicht auf)
 
  meinerseits | 09.01, 19:55
Vielleicht...
...saßen die Urchristen in Stonehenge?
 
 
 
  mümmelmann | 09.01, 18:42
Arroganz
Charles Darwin: "Der Mensch in seiner Arroganz hält sich selbst für ein großes Werk, das des Eingriffs einer Gottheit wert ist. Bescheidener, und wie ich glaube, der Wahrheit näher, ihn als den von den Tieren geschaffen zu betrachten."
 
 
 
  aasgeier | 09.01, 18:32
"Kooperation" ist mindestens so mehrdeutig...
...die Aufforderung: wir müssen doch an EINEM Strang ziehen!
Korruption ist auch Kooperation.
Man beachte z.B. Meldungen zu Verkaufsabsichten der deutschen Goldreserven.
http://www.goldseiten.de/ (Artikel von Martin Siegel)
 
 
 
  aasgeier | 09.01, 18:33
...WIE die Aufforderung
 
  regow | 09.01, 19:07
Im Grunde ein ziemliches Wischiwaschi: Evolutionstheorie ok aber kritikresistent (gegen Blödsinn sollte man auch resistent sein).
Evolutionstheorie ok aber der böse Evolutionismus(der schon seit 60 Jahren mit einem Pfahl durchs Herz im Sarg liegt) wird beschworen um sich heraus zu reden und survival of the fittest wird absichtlich missverstanden und eine Kooperation postuliert.
Was bleibt ist peinlich, peinlich, peinlich.
 
  hosenbeisser | 09.01, 18:30
Dazu passend
folgender Link:

http://www.help.gv.at/Content.Node/82/Seite.820003.html
 
 
 
  entwicklung | 09.01, 16:10
Evolution
Lesen Sie Literatur von Ken Wilber od. Ramana Maharshi - diese sind nicht irgend einer Religion verpflichtet! Dann verstehen Sie, was Evolution und Entwicklung bedeutet;
 
 
 
  render | 09.01, 15:51
survival of the fittest
Keine Aussage wird andauernd so schlecht überetzt wie die Kernaussage Darwins. Leider gibt es für "fittest" keinen vernünftigen deutschen Widerpart, dass es nicht das "Überleben der Stärksten" bedeutet, hat sich ja gottseidank bereits durchgesetzt (aber auch erst in den letzten 10 Jahren). Überleben der Tüchtigsten ist aber auch nicht korrekt, das würde ja bedeuten, nur fleißigen Tiere überleben. (warum gibts dann den Siebenschläfer?)
dict.leo.org gitb schon die Richtung vor: die meisten Übersetzungen für "fit" haben mit "passend" oder "angemessen" zu tun. Wer sich mit Darwins Theorie einmal wirklich beschäftigt hat weiss, dass es ihm natürlich um das Überleben der "am besten angepassten" geht. Kein schöner Satz, aber korrekt!
Da auch Kooperationsbereitschaft eine Anpassung an äussere Umstände darstellen kann, ist also die von Schönborn angesprochene Symbiose kein Widerspruch, sondern sogar eine besondere Ausformung der Evolutionstheorie.
Warum z.B. halten auch etliche Tiere innerhalb der Familie zusammen und zeigen dort mitunter auch für sie als Individuum selbst schädliches, aber für die Grupee nützliches Verhalten? Weil Angehörige in der Familie zu einem großen Teil die gleichen Gene haben, wie die jeweiligen Tiere, und damit ein solches Verhalten der Verbreitung der Gene nützt.
 
 
 
  allgeier | 09.01, 16:06
"als ob".
Darwin befasste sich eingehend mit der Haustierzucht (ich habe sein Buch "die Entstehung der Arten" nämlich tatsächlich gelesen - wenn auch nur die deutsche Übersetzung).
Es ging ihm ZUERST einmal darum zu zeigen, DASS die Organismen sich in der Zeit erblich verändern - DAS war damals der Punkt. Er diagnostizierte also die Auswirkungen der Zuchtwahl durch die Besitzer der Rinder, Pferde, Tauben, welche in ihren Tierbeständen ihr Zuchtziel verwirklicht sehen wollen. Weiter: Man fing damals an, sich systematisch mit Fossilien zu befassen, und die Geologie begann damit, eine viel ältere Welt zu postulieren. Dabei war man um Größenordnungen entfernt von den heutigen Milliarden- und Millionenzahlen, aber dennoch fand Darwin Grund zu der Vermutung, in der Natur könnten sich die heutigen Arten per Weiterentwicklung in der Zeit differenziert haben. Mehr war es nicht!
Und da es in der Natur keinen Taubenzüchter gibt, der einen bestimmten Typ wünscht, überlegte man weiter. "Fittest" ist halt immer der Typ mit den meisten fruchtbaren(!) Nachkommen. PS. Ökologie anschauen. Komplizierte Sache, aber lohnend.
 
  aasgeier | 09.01, 18:05
"Fittings" sind in Marios Fachjargon...
...Rohrverbindungen, die Biegungen, Abzweigungen, Querschnittreduzierungen und dergleichen mehr ermöglichen.
Was am Ende bei der Leitung raus kommt weiß mutmaßlich nicht mal die Evolution; man kann nur hoffen, dass Mario weiß, was er geplant hat.
 
 
  allgeier | 09.01, 18:14
Mario *lol*
Aber bist Du der Dame Evolution schon ´mal begegnet, aasgeier?
:-D
 
  aasgeier | 09.01, 18:39
klar doch, ich ernähre mich doch dankbar von ihren Zwischenprodukten (wenigstens von denen, die bis in meine Sphären heraufduften)
 
  benaja | 09.01, 19:11
>allgeier
Zu "Man fing damals an, sich systematisch mit Fossilien zu befassen":
Dass man "damals" damit angefangen habe, ist wissenschaftshistorisch falsch. Bereits im siebzehnten (!) Jahrhundert, also ein "bisschen" früher, hat man sich systematisch wissenschaftlich "mit Fossilien befasst" (Woodward, Scheuzer...) und die alte Theorie widerlegt, dass es sich bei diesen Versteinerungen nur um ein zufälliges Spiel der Natur gehandelt habe.

Und dass "damit die Geologie begonnen" habe, eine "viel ältere Welt zu postulieren", ist ebenfalls falsch. Nicht einmal erst Leclerc de Buffon mit seinen "75000 Jahren" im achtzehnten (!) Jahrhundert hatte damit begonnen.
 
  talkaboutit | 09.01, 15:46
www.kirchenaustritt.at.tf
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  render | 09.01, 15:42
Danke, Herr Kardinal!
Diese Äusserung Schönborns kann nur als Kapitulation anhesehen werden. Er erwartet also eindeutig NICHT, dass Schöpfung als Theorie der Evolutionstheorie gegenübergestellt wird.
Da eben dieses aber eindeutig das Anliegen der "intelligent design" Community ist hat diese somit von einem Kirchenobersten selbst eine deutliche Absage erhalten. Bitte, Herr Kardinal, seien sie konsequent und treten sie im Sinne ihrer Aussage auch dafür ein, die jüngsten Änderungen in den Schulbüchern des Bundesstaates Kansas rückgängig zu machen. Diese stellen nämlich die Schöpfung als gleichwertige Theorie der Evolutionstheorie gegenüber.
 
 
 
  allgeier | 09.01, 15:33
wie soll ich es höflich ...
... formulieren ...
die Sache ist peinlich.
Na gut, ich glaube zu verstehen, was er sagen möchte, habe selbst den "fittest"-Plattevolutionismus (auf den sich u. a. der Nationalsozialismus "wissenschaftlich" berief), bis obenhin über. Auch kann man vermuten, aus welchen Richtungen er sich dieses "das meiste in der Natur funktioniere über Kooperation" angelesen hat.
Angelesen! Nur angelesen, ohne eigene Erfahrung, ohne eigene Forschungsanstrengung, und dazu noch befangen, ob und wie das Angelesene in die eigene Präokkupation passt. Und so "diskutieren" die Meisten. Auf allen "Seiten". Fad, übrig.
Dass wir keine Affen sind, wissen übrigens die sog. Atheisten auch schon. Man braucht keine Legitimation aus der Biologie, um sich zu ordentlichem Benehmen zu motivieren.
 
 
 
  snake9 | 09.01, 15:25
in den annalen der geschichte
... wird darwin stehen und nicht schönborn. der evolutionslehre (nicht -these) sei dank. woher hat letzterer bloß die aufteilung 80 prozent "anpassung" und 20 prozent "kampf"??? steht das in der glaubenslehre?????
 
 
 
  fmas | 09.01, 15:30
Glaube oder Nicht-Glaube, das sollte hier die Frage von Schönborn sein!
Nur was das mit wissenschaftlichem Argumentieren zu tun haben soll, ist mir echt schleierhaft.
 
  thylulenspiegel | 09.01, 15:24
wenn man sich ein foto von darwin ansieht
...und das mit sakralen abbildungen vergleicht, könnte man meinen, gott ist auf die erde hinabgestiegen, um einfürallemal den irrtum von der schöpfungsgeschichte auszuräumen....die beiden sehen sich doch verdammt ähnlich, oder?
 
 
 
  fmas | 09.01, 15:32
Der Vergleich
ist echt gut! Nur - um dem Herrn Kardinal zumindest in diesem Punkt zuvorzukommen: belegen kannst Du deine Aussage nicht, oder?
 
  meinerseits | 09.01, 16:03
Und überhaupt
war Darwin der Sohn eines englischen Klerikers (weiß aber nicht, welche Richtung oder Sekte)
 
  benaja | 09.01, 16:43
>meinerseits
Darwin war der Sohn eines Arztes - ein sehr autoritärer Vater, der seinen Sohn zum Mediziner machen lassen wollte. Als solcher ist der ja dann auch gescheitert, weil er lieber Schmetterling und Käfer gesammelt hat.
 
  allgeier | 09.01, 18:22
Es stand zur Debatte, ob Darwin Pfarrer werden sollte. Bei der anglikanischen Geistlichkeit war, scheint´s, damals das Käfersammeln in. So wurde Darwin davon infiziert. Ich kenne auch ein paar Käfersammler persönlich, viele davon sind geistig recht rege Typen. Zu Darwins Zeiten war´s schöner, die Organismen starben einem nicht unter der Nase weg aus ...
 
  fmas | 09.01, 15:17
"Als ob es eine Beleidigung der Würde Darwins wäre, wenn man seine Theorie wissenschaftlich kritisiert und sagt, da und dort gibt es Punkte, die mit dieser Theorie nicht erklärt werden können."
Ich frage mich, mit welcher wissenschaftlichen Untermauerung der Herr Kardinal die Erkenntnisse von Darwin kritisiert? Kritik ist in Ordnung, wie immer in einer wissenschaftlichen Diskussion - aber wo bleibt die Fakten untermauerte Gegenthese, wie behauptet? Solange vom Kritisierenden keine Fakten präsentiert werden, handelt es sich allenfalls um eine ethisch/gesellschaftspolitisch motivierte Diskussion aber keinesfalls um einen wissenschaftlich untermauerten Diskurs! Salopp formuliert könnte man auch sagen: Überprüfbare Fakten auf den Tisch und dann weiterreden - bis dahin ist alles Gesagte nur eines: Geschwafel!
 
 
 
  wilderwein | 09.01, 15:22
was außer geschwafel erwartest du von einem bischof?
 
  jedi | 09.01, 14:51
könnte
man diesen artikel nicht auf die religionsseite verschieben? hier im science-forum hat sie jedenfalls nichts verloren.
 
 
 
  fmas | 09.01, 15:25
So ist es!
Dem bisher vom Herrn Kardinal gesagten kann ich nichts entnehmen, was auf eine durch wissenschaftliche Methoden gewonnene (neue) Erkenntnis schliessen läßt bzw. die Theorien Darwins widerlegt. Also, Herr Kardinal: bitte nicht von Wissenschaft reden, wenn man bestenfalls seichte Belletristik (im euphemistischen Sinne: Unterhaltungsliteratur) produziert.
 
  tomde | 09.01, 14:43

wenn zwei standpunkte, die eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben, verglichen werden, so kommt da nix vernünftiges heraus. was soll schon sinnvolles herauskommen, wenn der eine von äpfel und der ander von marillen redet?
http://home.pages.at/thomasde
 
 
 
  brunobär | 09.01, 14:39
Was soll das für eine "Präzisierung" sein?
Wo sind denn die offenen FRagestellungen, für die nach Meinung Schönborns die Evolutionstheorie keine Erklärung hat (sieht man einmal vom "Wunder" der Existenz des Universums überhaupt ab).

Und wo schließt die Evolutionstheorie so kurz, dass nicht auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zu den Fähigkeiten gehört, die die Anpassung an die Umwelt verbessern und sich deshalb durchsetzen?

Das ist doch alles nur Herumgerede und eigentlich eines intelligenten Menschen unwürdig.
 
 
 
  neonlicht | 09.01, 14:10
@futuresohn
die totschlagargumente "antichrist" und "beleidigung religiöser gefühle" werden nach wie vor strapaziert; das ist aus meiner sicht auch eine wenig verwunderliche reaktion von leuten, die es schon per definition nicht zulassen wollen, daß bestimmte dinge auch nur in frage gestellt werden (was im übrigen ein fundamentaler unterschied zwischen religion und wissenschaft ist - wissenschaftliche theorien MÜSSEN einer überprüfung standhalten und dürfen auch widerlegt werden).

problematisch wird es, wenn man seine eigenen anschauungen zu einem "bekenntnis zur absoluten wahrheit" stilisiert. dieser absolutheitsanspruch macht es schwierig, mit jemanden über grundsätzliche dinge zu diskutieren. und man macht sich lächerlich, wenn man diesen anspruch vertritt, ohne den geringsten beweis in der hand zu halten, der so einen anspruch rechtfertigen würde.

daß die schöpfung (im sinne von: erschaffung) von gott schon geklärt ist, das ist mir neu; aber vielleicht kannst du das einem staunenden mitmenschen hier darlegen.
 
 
 
  meinerseits | 09.01, 14:04
Heute Nacht
hab ich geträumt, dass der Intelligent Designer dem Kardinal Schönborn einen Streich gespielt und die Evolution designed hat.

Und bevor mir jemande postet "Träum weiter!", schreibe ich mir das selbst. Vielleicht wird eine Weltreligion daraus.
 
 
 
  aasgeier | 09.01, 17:41
Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf...
...aber ist Deinem Unterbewusstsein nur eingefallen, genau DAS schon gelesen zu haben.
Selbst BENAJA hat übrigens schon öfter beschrieben, wo der Begriff "Evolution" gerechtfertigt ist.
 
  aasgeier | 09.01, 17:43
sollte eher heißen: ...ODER ist...
  meinerseits | 09.01, 13:54
Wer glauben will...
...und wem es hilft, der soll die Märchen glauben, aber er soll die 1000x besser belegten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Ruhe lassen.
 
 
 
  mauler | 09.01, 13:51
These oder Theorie?
Seltsam: Schönborn degradiert die Evolutionstheorie nicht nur zur These, sondern auch noch zur Hypothese!
Andrerseits befördert er den Schöpfungsglauben in den Rang einer Theorie!
Mit diesen Aussprüchen verliert er jegliche Berechtigung, von Philosophie eine Ahnung zu haben.
 
 
 
  fox100 | 09.01, 14:09
...die Dinos sind doch bloß ausgestorben, weil sie zu schwer für die Arche Noa waren.
 
  talk4 | 09.01, 13:50
Wie kann man nur ...
Wie kann man nur den haarsträubenden Unsinn den die Kirche in vielen Details verbreitet einer zumindest fundierten These gegenüberstellen. Das eine ist der Versuch die Ängste der Menschen auszunützen indem "Geschichterl" dogmatisiert werden die man seit der Aufklärung ja nur als hirnrissig bezeichnen kann. Das andere ist ein Versuch etwas anhand von Beobachtungen zu erklären mehr nicht. Nur die Kirche versucht halt ihr Machtgefüge durch kuriose Glaubenslehren aufrecht zu erhalten. Da muß der Kardinal natürlich dabei sei. Macht ist alles, das Denken der Schafe ist da nicht gefragt.
 
 
 
  meinerseits | 09.01, 13:48
Religionen
haben erwiesene Naturgesetze noch nieeeeeeeee freiwillig zur Kenntnis genommen, sondern zu unterlaufen versucht, damit ihre Erlösungsmärchen fortdauern können.
 
 
 
  meinerseits | 09.01, 13:42
Seit wann...
...ist religiöser Märchenglaube Philosophie? - Das war einmal. Und warum beharrt Schönborn so sehr auf seinem Schöpfer? Selbst wenn man an einen Schöpfer glaubt, ist das noch lange kein Beweise dass der Schöpfer der Juden oder Christen (oder irgendeiner anderen Religion) jener Gott ist, den sie uns vormalen. Die Schöpfung gibt es seit Milliarden Jahren, und alle gängigen Religionen sind weltgeschichtlich betrachtet, nur Mini-Episoden.

 
 
 
  polposchissn | 09.01, 13:54
Gute Frage...
Du meinst also, dass die Juden oder Christen ein ANDERER Gott geschaffen haben könnte als beispielsweise die Aborigines oder die Dinosaurier?
Nicht schlecht, Herr Specht.
 
  meinerseits | 09.01, 13:56
Habe mich nur ein wenig falsch ausgedrückt
Selbst wenn ich an einen Schöpfer-Gott glaube, ist das noch lange kein Beweis dass der christliche, jüdische, islamische oder sonst irgendeiner der richtige ist.
 
  rollingmill | 09.01, 14:01
Schon alleine deshalb nicht, weil gerade Christentum eine der jüngsten Religionen ist. Wäre ja irgendwie komisch, wenn die Leute über Jahrhunderttausende zu den falschen Göttern beten und erst gaaanz spät auf den richtigen Glauben "draufkommen".
Oder Gott-Vater denkt sich: "Naja, ich glaub, jetzt schick ich mal Jesus. Von alleine schnallen die Juden sonst ünberhaupt nicht, dass mir das Christentum eigentlich lieber wäre..."

Wäre schad für die Ahnen...Tausende Generationen, Millionen von Menschen vor Christus oder in anderen Erdteilen hätten ihr Leben lang an die falschen Götter geglaubt...
 
  benaja | 09.01, 19:43
>rollingmill
Du bemühst offenbar nur Hausmeister-Klischees (nichts gegen Hausmeister ;-)), wenn Du vom "Christentum" schreibst.
Erstens ist es keine Religion, sondern das Gegenteil, zweitens bedeutet "Christus" (lat.) dasselbe wie "Messias" (hebr.) dasselbe wie "Gesalbter", und die Erwartung "des" Gesalbten im Sinne der jüdisch-christlichen Quellen ist uralt, genauer gesagt stand sie bereits am Anfang der Menschheitsgeschichte. Sogar Hiob, dessen Buch als eines der ältesten gilt, rief: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt! Auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort." (19,25)
In diesem Sinne ist "das Christentum" von den Weissagungen her älter und länger dokumentiert als alle Religionen inkl. Babylon, und in seinen prophetischen Inhalten auch bekannt gewesen (siehe z.B. Belege in den altchinesischen Schriftzeichen).
 
  rollingmill | 10.01, 08:19
Hmmm. Aber laut Bibel reicht das Christentum nur ca. 5000? Jahre zurück. Bei den mindestens 1 Million Jahren, in denen Menschen davor schon existiert haben, eine doch sehr junge und spät aufgekommene Religion (oder das Gegenteil dessen).
 
  solidstate | 09.01, 13:26
Wo ist der Widerspruch zwischen Kooperation und "survival of the fittest?
Mit anderen zusammenzuarbeiten ist eine häufig beschriebene Reaktion auf äussere Umstände und dient ebenso dem eigenen Überleben bzw. dem Überleben einer Art wie wenn ein Exemplar alleine um sein Überleben kämpft. Aber das ist alles vieltausendfach beschrieben und widerspricht in keinster Weise der Evolutionstheorie sondern ist Beispiel für eine der vielen Überlebensstategien.

Das einzige wo Schönborn Recht hat ist, dass es falsch ist die Evolutionstheorie eins zu eins auf unsere Gesellschaft übertragen zu wollen. Noch dazu wenn man die Evolutionstheorie nur in Ansätzen verstanden hat. Was dann passiert hat man im 3. Reich gesehen.
 
 
 
  sensortimecom | 09.01, 13:44
...dass es falsch ist die Evolutionstheorie eins zu eins auf unsere Gesellschaft übertragen zu wollen
Frage:
Und wie lässt sich das verhindern?
Ach übrigens:
Die Evolutionstheorie gibt es in unzähligen Abstufungen und Varianten. Wenn es nicht einmal eine einheitliche ET gibt, was nutzt ein Verstehen des Ganzen (anstatt von "Ansätzen"), um den "Sozialdarwinismus" auszuschließen? Das ist ein glatter Widerspruch.
 
  extendedphenotype | 09.01, 13:51
Also, die Synthetische Evolutionstheorie wird heute als das Mass aller Dinge in den Biowissenschaften angesehen
 
  octogen | 09.01, 13:13
Es gibt auch eigentlich keinen Grund...
...sich ideologisch, bei der Entwicklung der Gesellschaft oder sonstiger vom Menschen beeinflusster bzw. geschaffener Systeme an der Evolution zu orientieren; ich bin sogar der Meinung, dass die Idee "Evolution" generell überbewertet ist. Freilich, die Evolution ist ein Faktum, und sie hat wahrscheinlich zu unserer eigenen Erschaffung und Entwicklung geführt. Trotzdem ist sie eigentlich nicht sonderlich genial, wenn man bedenkt, dass die Evolution im Prinzip nichts anderes ist, als die Förderung des positiven Durchschnitts vererblicher Faktoren. Weder besonders schlechte noch besonders gute "statistische Ausreisser" haben bei der Evolution eine Chance, und was sich evolutionär durchsetzt, hängt nicht unwesentlich von der Vermehrungsfähigkeit und nicht zuletzt sogar vom Zufall ab. Wesen mit extrem hoher Vermehrungsfähigkeit müssen nichteinmal besonders überlebensfähig sein, da sie auch entsprechend hohe Populationsverluste hinnehmen können; das gleiche gilt umgekehrt, besonders robuste Arten müssen sich nicht besonders stark vermehren. Zusätzlich ist zu bedenken, dass beide Faktoren nichts mit bestmöglicher Entwicklung zu tun haben, im Gegenteil, die robustesten Systeme sind meist die Einfachen (brutaler ausgedrückt, die Privimiten).
Dennoch sollte man der Natur nicht zuviel in's Handwerk pfuschen, denn zumindest verspricht die Evolution eine sehr voraussehbare und stabile Entwicklung unserer Zukunft; durch willkürliches Design könnte man zwar wahrscheinlich in relativ kurzer Zeit wesentliche Entwicklungs-Vorteile gegenüber der Evolution erzielen, aber nur unter einem gewaltigen Risiko, dabei die Balance des Gesamtsystems zu ruinieren - und das kann wohl nur das Letzte sein, was wir uns wünschen würden.
 
 
 
  salai | 09.01, 13:02

Schon wieder dieser Schwachsinn.
 
 
 
  kyuss1975 | 09.01, 12:58
meine suppe kommt auch vom schöpfer. *lol*
im endeffekt ists eh scheißegal an was man glaubt oder auch nicht.
und solange nichts von beidem bewiesen ist wird die diskussion ewig andauern.
 
 
 
  kawuzikapuzi | 09.01, 12:58
der Kardinal hat recht - wir lernen vom Wolfsrudel!

Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview seine Kritik an der Evolutionstheorie: Das meiste in Natur und Gesellschaft funktioniere durch Kooperation und nicht durch "survival of the fittest".
 
 
 
  rollingmill | 09.01, 13:02
Es ist doch zutiefst egoistisch, in einer funktionierenden Gesellschaft leben zu wollen. Nicht weil wir uns alle mögen, sondern weil es uns in einer funktionierenden Gesellschaft besser geht als in einer anarchischen.

Wäre dem nicht so, würde wohl kaum einer Steuern zahlen für den Erhalt des Sozialstaates.

Deshalb lehnen Reiche auch die Reichensteuer ab, weil sie weit weniger auf eine funktionierende Gesellschaft angewiesen sind (oder glauben angewiesen zu sein). Ein armer Schlucker wird natürlich immer voll und ganz zum Sozialstaat stehen.

Alles egoistische Gründe :-)
 
 
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